Das Thema Inklusion trat erst
2018 –nach einer langen Zäsur und durch die politischen Umstände der „Revolution der Würde“ in den Hintergrund verdrängt – wieder in der öffentlichen Kunstszene in Erscheinung
, und zwar mit einem großen internationalen Ausstellungsprojekt „
Was ist wichtig. Ausstellung für und mit Menschen mit Down-Syndrom“.Die Kuratorinnen Mariya Lanko und Lisaweta Herman haben dieses Projekt aktualisiert, und zwar nicht als eine themengebundene Ausstellung über Menschen mit/ohne Down-Syndrom gestaltet, sondern in ein überzeitliches Narrativ über das menschliche Dasein gestellt. Das vom Goethe-Institut Ukraine angestoßene Projekt setzte ein Format voraus, dass seinen Teilnehmer*innen mit/ohne Down-Syndrom die Suche nach neuen Kooperationsformen und die Schaffung einer offenen und kommunikationsfreundlichen Atmosphäre für das gemeinsame künstlerische Schaffen ermöglichen sollte, und zwar anhand von Kunstwerken und diverser Kunstformen in Form von gemeinsamen Workshops mit dem deutschen Partner, dem Forschungsinstitut
Touchdown21 und der Zeitschrift
Ohrenkuss. Die Idee und das Konzept der Ausstellung wurden in Zusammenarbeit zwischen Künstler*innen, Kuratoren und Projektteilnehmern mit/ohne Down-Syndrom entwickelt.
Die Projektkurator*innen haben die Exposition linear und entlang den Innenseiten des Ausstellungsraums aufgebaut. Sie stellte sich dem Zuschauer als eine Erzählung über den Kreislauf von Leben und Tod, Liebe und Bedenken, Wünschen und Ängsten aller Menschen unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht, Gender und anderen Besonderheiten dar. Die ausgestellten Werke spiegelten jeweils auf eigene Art und Weise Erfahrungen und Lebensgeschichten namhafter ukrainischer und europäischer Künstler ab. In der Mitte der kreislaufförmigen linearen Exposition wurden ein Amphitheater und ein Bildschirm installiert, auf dem der speziell für diese Ausstellung gedrehte Film „
Zum Andenken an Antonina Mykolayiwna – Über verlorengegangene Liebe“ im Lifestream-Modus übertragen wurde. Im Amphitheater wurde den Besuchern die Performance Touchdown21 mini präsentiert, an der Walentyn Radtschenko, Theresa und Natalie Dedreux mitwirkten, sowie Treffen mit Künstler*innen der Ausstellung, Diskussionen und Bildungsmaßnahmen durchgeführt.
(2) Regisseur Pawlo Jurow, Theater- und Drehbuchautor Oleksandr Steschenko, Künstlerinnnen und Künstler Kateryna Libkind, Roman Chimej und Jarema Malaschtschuk.